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Work for Fun! Mitarbeiterengagement mit Kopf, Herz und Verstand

Lesedauer: 4 Minuten
Key Facts
  • Im Mitarbeiterengagement drücken sich Menschen physisch (mit vollem Einsatz), kognitiv (konzentriert und mit Eigeninitiative) und emotional (stolz und begeistert) aus.
  • Wer sich durch sein Unternehmen wertgeschätzt und bestätigt fühlt, spricht auch öffentlich und in sozialen Netzwerken gut von seinem Arbeitgeber und sorgt damit für ein positives Image der Firma. Gleichzeitig steigt die Produktivität.
  • Gutes Empowerment erfolgt durch Offenheit, Netzwerke und Sicherheit.

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Engagierte MitarbeiterInnen sind die HeldInnen eines Unternehmens: Sie arbeiten hart, sind enthusiastisch, voller Eigeninitiative und tun weit mehr als notwendig. Und warum? Weil es ihnen Spaß macht. Sie haben richtig gelesen: Das gibt es wirklich. Als „Work for Fun“ bezeichnen die beiden amerikanischen Wissenschaftlerinnen Hogmei Shen und Hua Jiang dieses Phänomen in ihrer Studie über Mitarbeiterengagement.

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Ich + Job = Passt!

Doch wie genau sieht Mitarbeiterengagement aus? Es beschreibt die Verbindung zwischen einem Unternehmen und seinen Angestellten. Je stärker sich Mitarbeitende mit ihrer Rolle im Unternehmen identifizieren, desto mehr Energie stecken sie in ihre Arbeit. Im Mitarbeiterengagement drücken sich Menschen physisch (mit vollem Einsatz), kognitiv (konzentriert und mit Eigeninitiative) und emotional (stolz und begeistert) aus. Deshalb sind drei Komponenten besonders wichtig für Unternehmen, so Shen und Jiang. An erster Stelle stehe die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit. Mitarbeitende möchten eine Bedeutung in ihrer Funktion erkennen und auf ein Ziel hinarbeiten. Sicherheit sei ebenfalls ein zentraler Aspekt. Mitarbeitende sollten ihre Ideen und Meinungen ausdrücken können, ohne sich vor negativen Konsequenzen fürchten zu müssen. Drittens gehöre Einsatzbereitschaft dazu. Dabei handle es sich um das Gefühl, die passenden körperlichen, intellektuellen und organisationalen Ressourcen zu besitzen, um in sich selbst und eigene Ideen zu investieren. In anderen Worten: Engagement vereint Job-Ressourcen und persönliche Ressourcen zu organisationalen Leistungen. Unterstützt der Arbeitgeber die eigenen Mitarbeitenden, führe dies zu einem Gefühl der Selbstwirksamkeit und einer Sinnhaftigkeit für die eigene Arbeitsrolle.

Du für mich und ich für dich

Das ist für jedes Unternehmen von großem Vorteil: Engagement führt nicht nur zu einer Umsatzsteigerung von bis zu 20 Prozent, sondern fördert auch das Wachstum und lässt die Produktivität der Mitarbeitenden steigen. Doch dafür sind immer zwei notwendig: die Mitarbeitenden, genauso wie das Unternehmen. Nur wenn sich Mitarbeitende von ihrem Arbeitgeber unterstützt fühlen, machen sie sich für das Unternehmen stark. Dies gelingt nach Shen und Jiang durch drei Faktoren: Offenheit, Netzwerke und Sicherheit. Unternehmen sollten in stetigem Austausch mit ihren Angestellten sein und sie regelmäßig über Neuigkeiten informieren. Wichtige Tools seien hier regelmäßige Meetings, eine Feedback-Kultur oder Reportings. Starke Netzwerke in Form von Berufsverbänden, Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen oder einem gemeinsamen internen Austausch fördern den gemeinsamen Austausch und würden als besonders hilfreich für die eigene Karriere betrachtet. Man vermittle auf diese Weise ein Gefühl der Wertschätzung. Sicherheit bedeute, dass Mitarbeitende sich ernst genommen fühlen und sich mit ihren eigenen Ideen und Kritik in das Unternehmensgeschehen einbringen können.

​Doch damit nicht genug: Wer sich durch sein Unternehmen wertgeschätzt und bestätigt fühlt, spricht auch öffentlich und in sozialen Netzwerken gut von seinem Arbeitgeber und sorgt damit für ein positives Image der Firma. Begeisterte und engagierte Mitarbeitende loben ihre Organisation, sprechen positiv darüber, arbeiten mehr als nötig und ergreifen die Initiative. Man ist mit Kopf, Herz und Verstand bei der Arbeit und findet eine Rolle, die zu einem passt. Man kann sich also merken: Wenn das Unternehmen seine Angestellten durch Empowerment-Strategien unterstützt und zu eigenen Ideen ermutigt, wirkt sich dies zum einen auf die Arbeitsleistung aus, zum anderen aber auch auf das äußere Image. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten!

Methode Symbol
  • Online-Mitarbeiterumfrage (n=568) mit Amazon Mechanical Turk (MTurk)
  • Engagement-Strategien, Messaging-Verhalten und Leistungsverhalten wurden mithilfe einer 7-stufigen Likert-Skala abgefragt
  • Kontrollvariablen: Geschlecht, Alter, Organisationsgröße, Position…

Weiterlesen: Hongmei Shen & Hua Jiang (2019). Engaged at work? An employee engagement model in public relations. Journal of Public Relations Research, Volume 31, Issue 1-2, 32-49.

AutorIn
Annika Stuke

Autor/in

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