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- Motivierende Sprache von Führungskräften trägt zu positiven Emotionen, wie Freude, Mitgefühl, Stolz und Dankbarkeit im Unternehmenskontext bei.
- Ein ebenbürtiger Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden fördert die positive Wahrnehmung des Unternehmens.
- Diese positiven Gefühle verstärken die Identifikation mit dem Unternehmen.
Führungskräfte können die Identifikation mit dem Unternehmen durch die richtige Sprache fördern.
Emotionen spielen in der internen Kommunikation eine wichtige Rolle: Freude, Mitgefühl, Stolz und Dankbarkeit binden Mitarbeitende und schaffen ein Zugehörigkeitsgefühl. Der Vorteil, der sich für den Unternehmenserfolg ergibt, ist ganz klar: wer sich mehr mit dem eigenen Unternehmen identifiziert und zugehörig fühlt, arbeitet schließlich motivierter, ist zufriedener und bleibt dem Unternehmen treu. Was nach Utopie klingt, ist in Wirklichkeit gar nicht so schwierig. Die WissenschaftlerInnen Ferguson, Men und Yue der University of Florida, USA zeigen in ihrer Studie, dass Führungskräfte mit gezielter Sprache positive Emotionen im Unternehmen wecken und aufrechterhalten können. Diese haben es also in der Hand, mit ihrer Sprache die Gefühle und generelle Stimmung im Unternehmen zu pflegen und somit den Unternehmenserfolg indirekt selbst zu steuern.
Motivierende Sprache
Der zentrale Schlüssel, um viele, einzelne Mitarbeitende zu einer Einheit mit Wir-Gefühl zusammenzuschweißen, liegt in der Sprache. Daher haben die ForscherInnen zwei Aspekte der Führungskräftekommunikation unter die Lupe genommen und untersucht, ob die Ansprache der Führungskräfte einen Einfluss auf die emotionale Wahrnehmung der Mitarbeitenden hat. Tatsächlich sei eine motivierende Sprache der Führungskräfte das A und O, um die positiven Gefühle der Mitarbeitenden in Bezug auf das Unternehmen zu steigern. Es lohne sich demnach, seine Mitarbeitenden hin und wieder zu loben, Mitgefühl zu zeigen und sie generell in geschäftlichen und privaten Angelegenheiten zu unterstützen. Anders, als die Phrase “motivierende Sprache” suggeriert, sei es aber nicht nur wichtig hin und wieder schöne Worte zu finden, sondern die Mitarbeitenden auch durch den Arbeitsalltag zu begleiten. Durch ausführliche Gespräche müssen Aufgaben ganz genau definiert und Missverständnisse verhindert werden. Es sei wichtig, dass jede Person im Unternehmen genau weiß, welchen Mehrwert die eigene Aufgabe im Unternehmen hat. Auch ein gelegentliches Feedback helfe Mitarbeitenden, ihre Leistung einzuordnen. So werden Angestellte sanft in die gewünschte Richtung geschubst und können die eigenen Aufgaben mit einem übergeordneten Sinn verknüpfen.
Lebendiger Austausch statt langweiligem Informationsfluss
Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass vor allem die Kommunikation auf Augenhöhe positiv von den Mitarbeitenden aufgefasst wird. Sie möchten also nicht von oben herab Informationen erhalten, sondern in den Kommunikationsprozess eingebunden werden und teilhaben. Es müsse auch Raum für Diskussionen geben. Wer die Kommunikation mit den Mitarbeitenden nicht nur eindimensional gestalte und ihnen ein Ohr schenke, habe deutlich bessere Chancen, sie nachhaltig zu erreichen. Diese sogenannte symmetrische Kommunikation trage maßgeblich zur positiven Wahrnehmung des Unternehmens bei seinen Mitarbeitenden bei.
Positive Emotionen steigern die Identifikation mit dem Unternehmen
Ziel einer gelungenen Führungskräftekommunikation sollte es also sein, die Mitarbeitenden empathisch anzuleiten und für positive Emotionen im Zusammenhang mit dem Unternehmen zu sorgen. Die Studie zeigt nämlich ebenfalls, dass ebendiese positiven Emotionen die Identifikation mit dem Unternehmen verstärken und sich somit positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken. Damit können Führungskräfte durch ihre eigene Kommunikation den Unternehmenserfolg indirekt verbessern.
- quantitative online Umfrage via Qualtrics zur Untersuchung von zwei Sprachmodi der Führungskräfte
- Stichprobe umfasst 482 Vollzeitangestellte der USA
- stratified random sampling mit gleichmäßiger Verteilung von Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildung
- Kritik: Querschnittsstudie, zeigt daher keine Veränderungen oder Kausalitäten; quantitative Studie für Emotionen
AutorIn
Nadja Hirt