Immer mehr Unternehmen nutzen interne soziale Netzwerke. Das wirkt positiv auf das Engagement der Mitarbeiter – aber wie?
Interne Kommunikation soll das Engagement der Mitarbeiter fördern. Denn Fakt ist: Engagierte Mitarbeiter leisten bessere Arbeit. Diesbezüglich denken PR-Praktiker aktuell um: Interne Social-Media-Kanäle wie Stackfield, Workplace by Facebook oder eigens von den Unternehmen entwickelte Plattformen rücken stärker in den Fokus. Sie erleichtern die interne Kommunikation über verschiedene Abteilungen, Hierarchien und Regionen hinweg. Vor allem aber bieten sie Möglichkeiten, Arbeitnehmer stärker in aktuelle Themen im Unternehmen einzubinden.
Mehr Engagement? Social Media macht’s möglich
Dass die Nutzung interner sozialer Netzwerke mit der steigenden Bereitschaft der Mitarbeiter, sich im Unternehmen zu engagieren, zusammenhängt, konnte jetzt eine aktuelle US-amerikanische Studie von Ewing, Men und O´Neil bestätigen. Die Autoren haben verschiedene Faktoren ermittelt, die dazu beitragen, dass interne soziale Netzwerke zum Engagement-Booster für die Mitarbeiter werden.
Interaktivität, Identifikation und eigene Inhalte sind der Schlüssel
Den Autoren zufolge mobilisiert der interaktive Charakter der sozialen Netzwerke die Mitarbeiter. Sie haben die Möglichkeit, eigene Inhalte zu generieren, ihre Meinungen und Ansichten auf der Plattform zu teilen sowie in den direkten Dialog zu treten. Die Studienergebnisse zeigen außerdem, dass durch die multimediale Beschaffenheit der Beiträge das Engagement der Mitarbeiter gefördert wird. Sie können sich durch Bilder und Videos besser mit dem Unternehmen identifizieren.
Aber: Für den Erfolg der internen sozialen Netzwerke muss eine zentrale Grundvoraussetzung erfüllt sein. Die Netzwerke müssen – anders als beispielsweise das oft starre Intranet – von allen Beteiligten aktiv genutzt werden. Doch was bringt die Mitarbeiter dazu, zu posten, zu liken und sich zu vernetzen?
Die Effizienz ist abhängig von der Strategie
Die Studienergebnisse zeigen: Festgelegte interne Richtlinien sowie Fortbildungen haben in der Praxis besonders positive Wirkungen. Sie helfen den Mitarbeitern, aber auch den Entscheidern im Unternehmen, Bedenken gegenüber solchen Netzwerken abzulegen.
Besonders ältere Mitarbeitergenerationen sind technisch meist weniger versiert oder haben größere Hemmungen im Umgang mit neuen Technologien. In diesen Fällen sind Schulungen essentiell, um diesen Zielgruppen die aktive Nutzung der Netzwerke überhaupt zu ermöglichen.
Auf Unternehmensseite kann es den Autoren zufolge außerdem sinnvoll sein, die Führungsebene aktiv in die Social-Media-Aktivitäten einzubinden. Es sollten auch von CEOs und Abteilungsleitern eigene Inhalte über die Plattform geteilt werden, an denen sich die Mitarbeiter orientieren können.
Und zu guter Letzt: Es zahlt sich aus, die Aktivitäten der Mitarbeiter im Blick zu behalten. Engagierte Mitarbeiter wollen, dass ihre Meinung gesehen wird.
Mehr Vorteile als Risiken
Trotz einiger Vorreiter, beispielsweise der Allianz Versicherung, fällt die Nutzung interner sozialer Netzwerke hierzulande eher spärlich aus. Das bestätigt eine Erhebung von Eurostat: 2017 nutzten nur 40 Prozent der deutschen Unternehmen soziale Netzwerke. Das entspricht Platz 21 im Gesamtranking. Sicherheits- und Datenschutzbedenken seitens der Unternehmen könnten hier eine Rolle spielen.
Die US-amerikanischen Studienergebnisse zeigen jedoch ganz klar: Die Vorteile überwiegen. Interne soziale Netzwerke sind eine kostengünstige und zielgerichtete Maßnahme interner Kommunikation. Sie können helfen, die Mitarbeiter zu vernetzen, Verständnis aufzubauen und die Zusammenarbeit zu fördern – eben wie ein echter Engagement-Booster.
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