Krisen bringen eine Menge Herausforderungen mit sich. Welche Voraussetzungen sind wichtig für die Phasen des Krisenmanagements?
Die Welt ist aus den Fugen geraten
Das Attentat in Christchurch, die Griechenland-Krise, der Brexit, die Euro-Krise, der Nahost-Konflikt und die Ukraine. All diese Krisen haben etwas gemeinsam. Sie sind uns aus den Medien wohlbekannt. Vor allem Griechenland musste in den vergangenen Jahren mehrere kleine und große Krisen bewältigen. Angefangen bei den Bränden auf dem Peloponnes, über die Staatsschuldenkrise bis hin zu den Überschwemmungen in der Region Attika.
Deshalb beschäftigen sich die griechischen Wissenschaftler Tokakisa, Polychronioua und Boustrasb in ihrer Studie mit den drei Phasen des Krisenmanagements in der griechischen öffentlichen Verwaltung.
Die drei Phasen des Krisenmanagements
Krisen unterscheiden sich nach Vorhersehbarkeit und der Möglichkeit, eine Krise zu beeinflussen. Sie sind entweder konventionell, unerwartet, hartnäckig oder fundamental. Sie haben erhebliche Auswirkungen auf Organisationen und Interessengruppen. Umso wichtiger ist der systematische Umgang – das Krisenmanagement. Die Autoren sprechen hier von einem dynamischen Prozess. Denn die verschiedenen Phasen (Vorkrisen-, Krisen- und Nachkrisenphase) sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig erheblich.
Vorbereitung ist die halbe Miete
Ist die öffentliche Verwaltung gut vorbereitet, dann ist es möglich eine bevorstehende Krise frühzeitig zu erkennen. Zur Krisenvorbereitung zählt: Krisenprävention, Krisenerkennung und -bewältigung sowie Erholung und Lernen nach einer Krise.
Wie die Autoren herausfanden, hat die erste Phase des Vorkrisenmanagements einen starken Einfluss auf die beiden nachfolgenden Phasen. Außerdem bestehe eine positive Verbindung zwischen den Fähigkeiten des Krisen-Management-Teams (CMT) und der Phase des Vorkrisenmanagements.
Soft Skills
Fähigkeiten des CMT-Leiters: Informationen bewerten und Entscheidungen unter Druck treffen. Diese sind nicht nur wichtig für das Vorkrisenmanagement, sondern auch für die Erholung und das Lernen der öffentlichen Verwaltung, nach unerwarteten und hartnäckigen Krisen.
Fähigkeiten der CMT-Mitglieder: Entscheidungen unter außergewöhnlichen Bedingungen zu treffen. Diese sind Indikator für die Krisenerkennung und -bewältigung. Nicht zu vernachlässigen ist die große Erfahrung, die CMT-Mitglieder aufweisen sollten. Denn nur so kommt eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Leiter zustande.
Unternehmenskommunikation als Schlüsselfaktor in der Krise
Die interne formelle Kommunikation ist in allen Phasen des Krisenmanagements wichtig. Eine klare Kommunikation sollte, in Krisenplänen entwickelt werden. Das bedeutet: eine strukturierte, zielgerichtete Informationsweitergabe an alle Beteiligten. Die Qualität des ordnungsgemäßen und kontinuierlichen Informationsflusses zu den CMTs, sowie der Austausch zwischen den Mitgliedern ist dadurch garantiert.
Ein ebenfalls wichtiges Element ist die externe Kommunikation, vor allem über die Massenmedien. Diese beeinflusst, laut den Autoren, die Krisenerkennung und -bewältigung. Außerdem trägt sie dazu bei, konkrete Informationen an die Öffentlichkeit zu liefern. Gefolgt von unterstützenden Maßnahmen, was das Image und die Verantwortlichkeiten der öffentlichen Verwaltung betrifft.
Umstrukturierung ist ein Muss
Auf Basis dieser Erkenntnisse kommen die Autoren zu dem Schluss, dass es notwendig sei, kulturelle und strukturelle Veränderungen umzusetzen. Außerdem solle die griechische öffentliche Verwaltung positive Verstärkung leisten, wie zum Beispiel Anerkennung, um:
- die Fähigkeiten des CMT-Leiters und der Mitglieder zu entwickeln, Entscheidungen in außergewöhnlichen und dringenden Situationen zu treffen.
- interne formale Kommunikationskanäle und -verfahren umzugestalten.
- die externe Kommunikationsstrategie neu zu gestalten, mit dem Fokus auf klarer Kommunikation.
Mit diesen Ansätzen lassen sich Krisen von heute (z.B. die Flüchtlingskrise, Naturkatastrophen oder Terroranschläge) erfolgreich bewältigen.
Key Facts
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Methode
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