Welche Eigenschaften der perfekte „Krisensherlock“ mitbringen sollte.
Kaum ein Tag vergeht, an dem Unternehmen nicht mit Krisen verschiedenster Art konfrontiert werden. Betrachtet man die zahlreichen Definitionen des Begriffs, so wird klar: Krise ist nicht gleich Krise. Von kleinen, firmeninternen Mitarbeiterkrisen bis hin zu schwerwiegenden, unternehmensübergreifenden Branchenkrise ist das Spektrum groß. Ab wann beginnen Krisen in Unternehmen und wie können sie gemeistert werden? Die belgischen Wissenschaftler Erik Snoeijers und Karolien Peols untersuchen in ihrer Studie, welche Persönlichkeitsfaktoren bei Mitarbeitern in der Krisenerkennung eine Rolle spielen. Das Ziel: den perfekten „Krisensherlock“ beschreiben. Klar ist, dass jedes Unternehmen Mitarbeiter braucht, die Krisen frühzeitig erkennen und eventuell verhindern können. Doch was zeichnet diesen Krisenmanager aus?
Welche Qualifikationen sind notwendig?
Dass es meist Manager sind, die in Unternehmen für das Krisenmanagement zuständig sind, vermag das Wort der Tätigkeit schon zu beschrieben. Doch was qualifiziert sie für den Job? Laut Snoeijers und Poels ist das meist nur die Tatsache, dass sie hierarchisch im Unternehmen eine Stellung besitzen, die ihnen schnelles Handeln und Entscheidungsbefugnis ermöglicht. Besonders was das Thema der richtigen Krisenkommunikation angeht, sollte man meinen, wären ausgebildete Kommunikationswissenschaftler für eine solche Position am besten geeignet. Denn außer dem frühzeitigen Erkennen einer Krise, gehört die richtige Kommunikation einer solchen ebenfalls zu den Aufgaben des perfekten Krisenmanagers. Oftmals finden sich Kommunikationswissenschaftler jedoch nicht in den entsprechenden Positionen in einem Unternehmen und Manager verfügen nicht über die entsprechende Ausbildung. Ist der perfekte „Krisensherlock“ also eine Führungskraft mit kommunikationswissenschaftlichem Studium?
Erfahrung, Ausbildung und Position als Erfolgsfaktoren
Diese Beschreibung trifft es nur zum Teil, wie die Wissenschaftler herausfinden. Die Auswertung ihrer Umfrage zeigt: Erfahrung, Studium und Position sind bedeutend. Diese drei Faktoren entscheiden, wie gut ein Mitarbeiter nicht nur in der frühzeitigen Krisenerkennung, sondern auch in der richtigen Kommunikation einer Krise ist. Je erfahrener ein Mitarbeiter im Bereich des Krisenmanagements ist und je kommunikationswissenschaftlicher seine akademische Ausbildung ist, desto besser ist er im „Krisenerkennen“.
Manager ist nicht gleich Krisenmanager
Dass nun alle bisherigen Krisenmanager in Unternehmen gefeuert werden und nur noch Mitarbeiter in diesem Bereich eingestellt werden, die dem ermittelten Persönlichkeitsprofil entsprechen, ist sicher nicht Ziel der Studie. Vielmehr zeigt sie auf, welche Eigenschaften Mitarbeiter haben sollten, die im Bereich des Krisenmanagements arbeiten. Hier gilt natürlich: Vorsicht ist geboten. Die Ergebnisse der Studie beziehen sich nur auf ein untersuchtes Unternehmen. Dennoch liefern sie wichtige Erkenntnisse: Nicht jeder Manager ist automatisch gut darin, eine Krise zu managen. Wird ein Unternehmen mit einer Krise konfrontiert, so ist die richtige, frühzeitige und gezielte Kommunikation ein Schlüsselfaktor bei deren Bewältigung. Hierfür bedarf es des richtigen Studiums und zusätzlicher Qualifikation, die ein Unternehmen allen Mitarbeitern in Form von beispielsweise Kommunikationstrainings zur Verfügung stellen kann. So können Firmen mit der richtigen Vorauswahl ihre eigenen, perfekten „Krisenerkenner“ ausbilden, die ganz nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ frühzeitig und gekonnt mit Krisen umgehen und die Zukunft des Unternehmens sichern.
|
|
|