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So macht ihr eure Kommunikation startklar für Big Data

Lesedauer: 3 Minuten

Die Analyse riesiger Datenmengen birgt großes Potenzial für die Unternehmenskommunikation. Folgende vier Phasen solltet Ihr dabei durchlaufen.

Experten nennen es die neue Währung des 21. Jahrhunderts, Forscher eine Revolution: Big Data. Über alle Branchen hinweg haben Unternehmen erkannt, dass hinter dem Modewort weit mehr steckt – und möchten von der Auswertung riesiger Datenmengen profitieren. Sie streben dasselbe Ziel an: Auf Basis von unstrukturierten Daten, die in großen Mengen und hoher Geschwindigkeit verarbeitet und analysiert werden, Prognosen abgeben oder Entscheidungen treffen.

An der Umsetzung hapert es

Die Unternehmenskommunikation dagegen hat Mühe, auf den Zug aufzuspringen. Zwar haben Kommunikationsabteilungen die Wichtigkeit des Themas erkannt: Big Data-Lösungen ermöglichen tiefe Einblicke in die Bedürfnisse und Emotionen ihrer Stakeholdergruppen. Wie es strategisch eingesetzt werden kann, ist für viele Kommunikatoren noch immer unklar. Eine Antwort auf das „Wie“ geben Christian Wiencierz und Ulrike Röttger der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In ihrer Studie analysierten sie mehr als 50 Aufsätze, in denen die Relevanz von Big Data in der Unternehmenskommunikation untersucht wird. Aus ihren Erkenntnissen erarbeiteten Wiencierz und Röttger ein Modell, das zeigt, wie Big Data in der Planung von Kommunikationsaktivitäten integriert wird. Die Einsatzfelder reichen von der Kundenkommunikation über Controlling-Aktivitäten bis zu Sentiment-Analysen. Die Autoren empfehlen, in vier Schritten vorzugehen:

  1. Definiert ein konkretes Ziel

Legt fest, welches Problem Ihr mit Hilfe von Big Data lösen und welche Ergebnisse Ihr erzielen möchtet.

  1. Baut einen Datenpool auf

Prüft, welche Daten in welchem Umfang und über welchen Zeitraum vorliegen, um die formulierten Ziele zu erreichen. Behaltet auch die Qualität der Daten im Auge. Filter helfen, inkonsistente Daten wie zum Beispiel Grammatikfehler in der Analyse zu berücksichtigen.

  1. Generiert Wissen aus Euren Daten

In der Analysephase wählt ihr das passende Verfahren aus. Sucht ihr nach Zusammenhängen, Trends oder Mustern? Das gesammelte Material wird dann aus vier Blickwinkeln betrachtet: Welche Daten liegen vor? Welche Informationen weisen eine Verbindung zueinander auf? Welche Prognosen können wir mit unserem neuen Wissen treffen? Wie sollten wir handeln, um die festgelegten Ziele zu erreichen?

  1. Bewertet Eure Prozesse

Betrachtet Eure Big-Data-Anwendungen kritisch. Und kontinuierlich. Nur so könnt ihr sicherstellen, dass die Qualität der Analysen und Handlungsempfehlungen nicht leidet.

IT und Kommunikation, Hand in Hand

Wer Big Data in der strategischen Kommunikation sinnstiftend nutzen möchte, benötigt spezielles Wissen. Dafür muss sich die Unternehmenskommunikation zukünftig der Informatik öffnen und in Experten investieren: Big Data Scientists – the next big thing.

  • Die Unternehmenskommunikation kann von der Analyse riesiger Datenmengen profitieren
  • Eine erfolgreiche Integration von Big Data in die strategische Kommunikation ist in vier Schritten möglich: Bedarfsanalyse, Datengenerierung, Datenanalyse und Evaluation
  • Kommunikationsabteilungen müssen in Datenexperten investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben
  • Literaturanalyse von 53 Artikeln im Zeitraum 2010-2015 zum Thema Big Data in der Unternehmenskommunikation
  • Darauf aubauend entwickelten die Autoren ein Modell, wie Big Data in die strategische Kommunikation integriert werden kann

Weiterlesen: Wiencierz, C., & Röttger, U. (2017). The use of big data in corporate communication. Corporate Communications: An International Journal, 22(3), 258-272.

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