Wissenschaftler und Social Media-Experten sind sich einig: Den perfekten Facebook-Post gibt es nicht. Dennoch haben sie einige Tipps auf Lager, wie man erfolgreich „facebookt“.
Posts lieber selber schreiben
Copy-Paste macht nicht sexy, so eine 2014 von Pamela Brubaker, Jordan Mower, Matthew Curtis und Ian Gillespie veröffentlichte Studie. Die US-amerikanischen Wissenschaftler verglichen den Erfolg von, durch Facebook-Seiten-Betreiber selbstgeschriebenen und nur geteilten Posts. Ihr Ergebnis legt nahe, Facebook-Posts immer selber zu schreiben, wurden diese „originalen“ Posts doch häufiger geteilt und geliket als nur geteilte Posts.
Timing ist alles
Eine Untersuchung der Marketing-Beratungsagentur TrackMaven von 5,804 Facebook-Seiten mit mindestens 1000 Likes fand 2014 heraus, dass die Effektivität eines Facebook-Posts, also die Häufigkeit von Likes, Shares und Comments, stark von der Uhrzeit der Veröffentlichung des Posts abhängt. So wiesen besonders solche, die abends bzw. nachts zwischen 17 und 1 Uhr veröffentlicht wurden, einen hohen Grad an Engagement der User auf. Vor dem Hintergrund, dass die stärkste „Post-Frequenz“ zwischen 9 und 17 Uhr nachgewiesen werden konnte, legt dieses Ergebnis nahe, die Aktivität von Facebook-Seiten in die Abendstunden zu verstärken, um Publika effektiver zu erreichen.
Weniger ist mehr
„Sprich, doch bleibe kurz und klar!“ – obgleich der italienische Dichter und Denker Dante die Bedeutung seiner Worte für die heutige Zeit nicht ansatzweise absehen konnte, gilt dieses Motto auch auf Facebook. So hat eine Studie von Buddy Media gezeigt, dass Posts mit 80 oder weniger Zeichen eine um 23 Prozent höhere Interaktivität aufweisen als Posts mit mehr Zeichen. Besonders effektiv hinsichtlich Likes, Comments und Shares sind dabei Posts mit Fragen oder Aufforderungen. Diese rufen neben der allgemeinen Möglichkeit der User, die Beiträge zu liken, zu teilen oder zu kommentieren, zu einer konkreten Interaktion auf.
Bilder sind Pflicht!
Wenn Facebook sagt, was einen guten Post ausmacht, ist das wohl eher eine implizite Empfehlung als reine Meinungsäußerung. So geschehen 2013, als Facebook „kurzen und visuellen“ Beiträgen besonders gute Erfolgsaussichten bescheinigte. Tatsächlich veröffentlichte Facebook im März 2014 nicht nur ein überarbeitetes UI, sondern setzte auch einen an den Trend der visuellen Kommunikation angepassten Algorithmus um. Zum einen führte das dazu, dass rein textbasierte Posts zugunsten solchen mit Links, Bildern und Videos vom Newsfeed der User verdrängt wurden. Zum anderen erlaubte Facebook vor allem Bildern eine größere Rolle zu spielen, indem es die Präsentationsmöglichkeiten im Newsfeed verbesserte und etwa bei Links das Hinzufügen von benutzerdefinierten Bildern ermöglichte. Folge: Posts mit visuellen Anteilen werden eher entdeckt und häufiger geliket, geteilt und kommentiert. Das haben seitdem viele Untersuchungen bestätigt, unter anderem die bereits oben genannte Analyse von TrackMaven, die Posts mit Bildern eine um 37 Prozent höhere Like-, Comment- und Share-Intensität gegenüber reinen Text-Posts bescheinigte. P.S.: Wie man Bilder für Facebook optimiert, lernt man hier.
Hashtags gezielt einsetzen
Auf Twitter schon über Jahre Standard, sprang im Dezember 2013 auch Facebook auf den Hashtag-Zug auf. Die Bedeutung des Doppelkreuzes für Facebook ist allerdings umstritten. Während es Untersuchungen gibt, welche die Wirksamkeit von Hashtags in Facebook-Posts hinsichtlich ihrer Reichweite bezweifeln, argumentieren Befürworter mit einer erhöhten Aktivität der User und einer leichteren Adressierung bestimmter Zielpublika. Außerdem könne die Aufmerksamkeit der User hinsichtlich einer Aktion mittels kampagnenspezifischen Hashtags gesteigert werden. Am besten ist hier wahrscheinlich der Mittelweg, Hashtags gezielt einzusetzen und sinnvoll in den Text eines Posts einzubauen.
📖 Weiterlesen:Brubaker, P., Mower, J., Curtis, M., & Gillespie, I. (2014). Global brands and message content – the use of images in social media. Paper presented at the 17th International Public Relations Research Conference, Coral Gables, Florida, United States.
TrackMaven. (2014). The Marketing Maven’s Guide to Facebook. Retrieved 24/08/2015, from http://pages.trackmaven.com/rs/trackmaven/images/TrackMaven_Facebook_Report_2014.pdf?submissionGuid=37be5284-9d34-4bab-b5e4-8057f7bb6a3c
Wittman, C. (2013). Hashtags on Facebook Do Nothing To Help Additional Exposure. Retrieved 24/08/2015, from https://www.socialbakers.com/edgerankchecker/blog/2013/09/hashtags-on-facebook-do-nothing-to-help-additional-exposure/