Agilität am Arbeitsplatz – ein Booster für das berufliche Wohlbefinden?
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Krisen verlangen Führungskräften einiges ab. So stellte beispielsweise die Corona-Pandemie die Krisenkommunikation vor neue Herausforderungen. Mats Heide und Charlotte Simonsson zeigen in ihrer 2021 veröffentlichten Studie, worauf es bei einer erfolgreichen Krisenkommunikation ankommt. Am Beispiel einer schwedischen Behörde geben die beiden Autor:innen ein deutliches Fazit: Das Thema Leadership spielt in Krisen wie der Corona-Pandemie eine zunehmend wichtigere Rolle.
Die Corona-Pandemie hat als globale Krise nicht nur Unternehmen, sondern auch Politik und Gesellschaft gefordert. In Zeiten wie diesen nehmen die Führungskräfte eines Unternehmens eine wichtige Rolle ein. Sie sind für die Mitarbeiter:innen wichtige Ansprechpartner:innen und müssen Rede und Antwort stehen. Schließlich wollen die Mitarbeiter:innen wissen, was auf sie zukommt und wie sie mit bestimmten Herausforderungen umgehen sollen. Zu einem erfolgreichen Führungsstil gehört, den Mitarbeiter:innen regelmäßig für ihre Bemühungen zu danken und sie zu ermutigen. Dazu zählt auch der Umgang mit Ängsten, die bei den Mitarbeiter:innen durch die Krise entstanden sein könnten. Deshalb ist es wichtig, die Mitarbeiter:innen in Krisenzeiten aktiv einzubinden – aber wie? Außer der einfachen Informationsübermittlung, zum Beispiel über das Intranet, bieten sich auch persönliche Gespräche und Dialogrunden an. So wird den Mitarbeiter:innen ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt und die Führungskräfte zeigen, dass sie ihren Mitarbeiter:innen zur Seite stehen.
Doch gute Führung allein reicht vor allem während einer globalen Krise nicht aus, der Leadership-Gedanke ist unerlässlich. Leadership bedeutet, Menschen und Teams zu leiten, sie zu begeistern und von einem gemeinsamen Ziel zu überzeugen. Dabei kommt es auf mehr an als die bloße Führung der Mitarbeiter:innen. Es geht vor allem um wichtige Charaktereigenschaften, die eine Führungskraft mitbringen sollte. Dazu zählen außer Kommunikationsstärke auch die Fähigkeit, andere zu inspirieren und die Vision des Unternehmens im eigenen Handeln vorzuleben. Doch welche Rolle spielt Leadership in der Krisenkommunikation?
Die Corona-Krise hat sowohl die interne als auch die externe Kommunikation gefordert. Heide und Simonsson konnten in ihrer Studie zeigen, dass es bei dieser Art von Krise wichtig ist, der internen Kommunikation im Vergleich zur externen Kommunikation Vorrang einzuräumen. Denn die Mitarbeiter:innen können vor allem in Krisenzeiten als Botschafter:innen dienen und so die Krisenkommunikation unterstützen. Schließlich stehen sie den externen Stakeholdern wie zum Beispiel Kund:innen am nächsten und können relevante Informationen zur Krisensituation an diese weitergeben. Hier kommt nun der Gedanke des Leaderships ins Spiel. Führungskräfte müssen nämlich ein Umfeld und Strukturen schaffen, die es Mitarbeiter:innen ermöglichen, die Rolle der Botschafter:innen zu erfüllen. Das ist beispielsweise durch wiederkehrende Team-Meetings möglich. Diese können zum einen dabei helfen, Informationen abzustimmen, die nach außen getragen werden. Zum anderen kann das Feedback der externen Stakeholder über die Mitarbeiter:innen zurück ins Unternehmen gebracht werden. Daraus können wiederum Kommunikationsmaßnahmen entwickelt werden, die der Krisenbewältigung nutzen.
Die Möglichkeit, Mitarbeiter:innen aktiv in die Krisenkommunikation einzubeziehen, bietet einen weiteren Vorteil: ein Frühwarnsystem. So können Mitarbeiter:innen nicht nur zur Krisenbewältigung beitragen, sondern auch helfen, Krisenpotenzial zu erkennen. Um dieses Potenzial bestmöglich auszunutzen, bieten sich Schulungen an, die Mitarbeiter:innen sensibilisieren. Sie lernen, Signale zu erfassen, die eine mögliche Krise ankündigen. Damit lässt sich die Rolle der Botschafter:innen um eine zusätzliche Funktion erweitern: Als Aufklärer:innen können Mitarbeiter:innen Konflikte und entsprechende Signale erkennen und rechtzeitig an die Führungskräfte weitergeben. All dies ist jedoch nur möglich, wenn Führungskräfte eine Kultur und Führung etablieren, die Fehler als Lernchancen begreift.
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