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Weil der Fisch vom Kopf her stinkt

Lesedauer: 2 Minuten

Viele PR-Manager sind mit ihrem Arbeitgeber unzufrieden: Warum und wie die richtige Führung in der PR das ändern kann.

Was unterscheidet erfolgreiche Unternehmen von weniger erfolgreichen? Diese Frage wird seit jeher in der Wissenschaft gestellt. Dabei werden häufig gesamte Unternehmen untersucht. Das führt oft zu allgemeinen Aussagen, die sich nicht zwingend auf PR-Einheiten übertragen lassen.

Für eine aktuelle Studie der Quadriga Hochschule Berlin wurden deshalb knapp 2.000 PR-Manager befragt. Dabei ging es darum, was genau den Erfolg einer PR-Abteilung ausmacht und wodurch die Leistung der PR gefördert wird. Grundtenor der Ergebnisse: Gute Führung ist das A und O für erfolgreiche PR.

Arbeit auf Augenhöhe und respektvolle Zusammenarbeit als Erfolgsfaktoren

Die Ergebnisse der Studie zeigen einen deutlichen Handlungsbedarf: Mehr als 40 Prozent der PR-Manager wollen ihren Arbeitgeber wechseln – vor allem aus Unzufriedenheit mit ihren Führungskräften und mit der Zusammenarbeit unter den Kollegen. Fehlt es an Führung auf Augenhöhe und guter Zusammenarbeit im Team, dann streben PR-Manager sehr häufig einen Jobwechsel an.

Gleichzeitig möchten die meisten PR-Manager ihrem Berufsfeld treu bleiben und schätzen Anspruch und Vielfalt ihrer Aufgaben insgesamt positiv ein. Je mehr Kompetenzen ihnen dabei eingeräumt werden, desto effizienter sind sie.

Mitsprache und Anerkennung führen zu Leistung und Zufriedenheit

Die gute Nachricht der Studie: PR-Abteilungen sind bereits meist zentral unterhalb der Unternehmensführung angesiedelt. Es dominieren die Modelle, in denen die PR als Abteilung Entscheidungen eigenständig treffen kann oder direkten Zugang zur obersten Organisationsleitung besitzt. PR-Manager bringen bessere Leistungen und sind zufriedener, wenn sie strategisch an der Unternehmenspolitik mitwirken können.

Die schlechte Nachricht: PR-Abteilungen werden noch immer kaum in die strategische Planung miteinbezogen. Die Befragten forderten deshalb mehr Mitsprache und die Anerkennung der PR als Führungsfunktion.

Zweifel an der eigenen Effizienz

Dass sich hier etwas ändern muss, zeigt eine weitere Zahl der Studie deutlich: 70 Prozent der Befragten gaben an, Zweifel an der Effizienz ihrer eigenen PR-Abteilung zu haben. Rund 50 Prozent beklagten unnötige Doppelarbeit in ihrer Abteilung. Oftmals könnten solche Defizite durch bessere Kommunikation mit den Führungskräften beseitigt werden, so die Mehrzahl der Befragten.

Da helfen im Übrigen auch keine digitalen Kommunikations-, Kollaborations- oder Managementtools, wie die Autoren der Studie betonen. Im Vergleich zu guter Führung wirkten sich diese nur gering auf Leistung und Zufriedenheit aus.

  • Je mehr Kompetenzen und Verantwortung Mitarbeitern von PR-Einheiten eingeräumt werden, desto zufriedener sind sie mit ihrem Job und desto mehr entwickelt sich die Leistung der PR-Einheit positiv
  • PR-Einheiten sollten im Unternehmen zentral unterhalb der Organisationsleitung angesiedelt sein und in die strategische Planung einbezogen werden
  • Die Untersuchung „Führung und Organisation in der PR“ wurde im Juni und Juli 2017 als Online-Befragung durchgeführt
  • Zur Teilnahme waren Berufstätige der PR / Kommunikation aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen
  • Insgesamt haben 2.043 PR-Manager die Online-Umfrage bis zum Ende ausgefüllt

Weiterlesen: Grundei, J., Seidenglanz, R., & Lopper, E. (2017). Führung und Organisation der PR. Was macht erfolgreiche PR-Einheiten aus? Berlin: Quadriga Media. 

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