LinkedIn, XING oder im echten Leben – Beschäftigte eines Unternehmens können auf unterschiedlichen Plattformen über ihren Arbeitgeber sprechen. Scheinbar, ohne dass dieser Einfluss darauf nehmen kann, was ihre Beschäftigten dort erzählen. Aber stimmt das?
Nein – sagen Forschende in einer Studie zu Employee Advocacy .Unternehmen können beeinflussen, dass Mitarbeitende positiv über ihren Arbeitgeber sprechen. Die Forschenden Patrick D. Thelen und Linjuan Rita Men haben dazu in einer Studie den Zusammenhang von interner Kommunikation und Employee Advocacy untersucht. Employee Advocacy lässt sich am besten als Mitarbeiterengagement übersetzen. Mitarbeitende setzen sich freiwillig für ihren Arbeitgeber ein, werben für ihn oder verteidigen ihn. Die Vorteile liegen für ein Unternehmen auf der Hand: Engagiert kommunizierende Mitarbeitende prägen den positiven Ruf eines Arbeitgebers.
Interne Kommunikation fördert Engagement
Damit Mitarbeitende positiv kommunizieren, braucht es ein Umfeld, in dem ihr Arbeitgeber sie ermutigt, proaktiv über ihn zu sprechen. Laut den Forschenden können Unternehmen dieses Umfeld schaffen, wenn sie vier Voraussetzungen erfüllen. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeitenden offen und transparent über Fortschritte und Abläufe im Unternehmen informieren. Sie sollten intern positiv kommunizieren und dadurch eine positive Beziehung zu ihren Mitarbeitenden aufbauen. Dies können sie laut der Studie auch umsetzen, indem sie die Vision und Werte des Unternehmens sichtbar in ihrer internen Kommunikation verankern. Außerdem sollte die interne Kommunikation die Anliegen und das Feedback der Mitarbeitenden würdigen, indem sie diese intern veröffentlicht und an die Führungsebenen weiterleitet. Ist der Kontakt zu den Führungsebenen hergestellt, können das Engagement und die Leistungen der Mitarbeitenden sichtbar gemacht werden. So kann interne Kommunikation dazu beitragen, dass sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen.
Engagierte Mitarbeitende managen
Sind Mitarbeitende so weit, sich als Kommunikatoren für ihr Unternehmen einzusetzen, raten die Forschenden dazu, sie weiter zu unterstützen und gezielt zu fördern. Auch das ist eine Aufgabe der internen Kommunikation: Unternehmen können ihre Mitarbeitenden mit konkreten Hilfestellungen versorgen, die ihnen die Arbeit erleichtern und sie inspirieren. Laut den Forschenden können das auch Materialien, wie Bilder oder Textvorlagen sein, die die Mitarbeitenden selbst veröffentlichen. Unternehmen können beispielsweise interne Foren einrichten, in denen Mitarbeitende Erfahrungen und Ratschläge austauschen und sich gegenseitig unterstützen können. Zudem stellen die Forschenden fest, dass auch Kommunikationskampagnen und -inhalte des Unternehmens den Mitarbeitenden als Inspiration dienen und sie zur Produktion von eigenen Inhalten animieren.
Social-Media-Engagement unterstützen
Insbesondere für Social-Media-Aktivitäten der Beschäftigten schlagen die Forschenden vor, dass Unternehmen Richtlinien festlegen und ihre Mitarbeitenden im Umgang mit sozialen Medien schulen. Die Beschäftigten bekommen so ein Gefühl von Sicherheit im Umgang mit Social Media. Doch Unternehmen können nicht nur indirekt Einfluss auf die Kommunikation ihrer Beschäftigten nehmen, indem sie gute Bedingungen schaffen. Mit Bildern, Texten oder Social-Media-Kampagnen, die die Mitarbeitenden leicht in die eigenen Social-Media-Aktivitäten einbauen können, können Unternehmen auch direkt beeinflussen, was ihre Beschäftigten nach außen tragen.
Top 3 Handlungsempfehlungen

- Durch offene und transparente Kommunikation die Mitarbeitenden auf dem Laufenden halten.
- Interne Kommunikation soll den Austausch zwischen Führung und Mitarbeitenden erhöhen und die Leistungen der Mitarbeitenden an die Führungsebene kommunizieren.
- Unternehmen sollten Social-Media-Guidelines veröffentlichen und die Mitarbeitenden im Umgang darin schulen, um ihnen Sicherheit zu vermitteln.
Angaben zur Studie
Autor:innen: Patrick D. Thelen und Linjuan Rita Men
Methode: Qualitative Befragung
Stichprobe: 25 PR- oder Kommunikationsverantwortliche in den USA
Erhebungszeitraum: 2020