Mehrere Menschen starben, nachdem sie Tylenol, ein Medikament gegen Schmerzen und Fieber eingenommen haben. Es stellte sich heraus, dass dieses Medikament mit einem giftigen Stoff verunreinigt wurde. Johnson & Johnson informierte die Öffentlichkeit sofort über diese Umstände und rief das Produkt trotz erheblicher finanzieller Verluste zurück. Nach einem halben Jahr wurde das gleiche Medikament ohne Verunreinigung erneut auf dem Markt eingeführt und gewann den verlorenen Marktanteil zurück. Dieses Beispiel aus einer Studie von Evangelia Fragouli zum Thema Krisenbewältigung zeigt, wie effektive Kommunikation während einer Krise den Reputationsschaden mindern und das Vertrauen der Stakeholder stärken kann.
Wenn ein Unternehmen konsistent handelt, kommuniziert und ethische Standards einhält, baut es sich ein positives Image auf. Eine Unternehmensreputation entsteht, indem Kund:innen, Mitarbeitende und die Öffentlichkeit diese Aktivitäten bewerten. Ist diese Reputation positiv, haben Verbraucher:innen mehr Vertrauen in ein Unternehmen.
Vertrauen und Transparenz als Schlüssel zum Reputationsschutz
In einem Krisenfall braucht ein Unternehmen unter anderem eine passende Kommunikationsstrategie, um einen potenziellen Reputationsschaden zu verhindern. Eine transparente Kommunikationsstrategie kann die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens in einer Krisensituation erhöhen. Außerdem hilft ein aufgebautes Vertrauen, in Krisenzeiten ein positives Image zu bewahren. Zusätzlich sollten Unternehmen Feedback von ihren Stakeholdern miteinbeziehen, die durch ihre Entscheidungen und Maßnahmen das Image und den Umsatz eines Unternehmens direkt beeinflussen können.
Die interne Kommunikation und die Rolle der Führungskräfte in Krisenzeiten
Eine effiziente Führung ist wichtig, um die Unternehmensreputation in Krisenzeiten zu erhalten und zu verbessern. Führungskräfte sollten gut kommunizieren können, um ein teamorientiertes Umfeld und reibungslose Abläufe zu fördern. Besonders in Krisenzeiten müssen Führungskräfte flexibel reagieren können, um Reputationsschäden effektiv zu verhindern. Daher sollte die Krise zunächst analysiert und dann eine Führungskraft ausgewählt werden, deren Führungsstil den spezifischen Anforderungen der Krise entspricht.
Wenn eine Krise beispielsweise große Veränderungen erfordert, sind transformationale Führungskräfte besonders geeignet: Sie kommunizieren ermutigend, fördern den Ideenaustausch und motivieren ihre Mitarbeitende, gemeinsam Ziele zu erreichen. Wenn es aber darum geht, kritische Aufgaben zu erledigen, sind transformationale Führungskräfte gefragt, die ihre Erwartungen klar kommunizieren und strukturierte Anweisungen geben. Nach einer Krise sollten Führungskräfte die Erholungsphase für strategische Verbesserungen nutzen. So kann eine Krise auch eine Chance für Wachstum und Weiterentwicklung bieten, wie das Beispiel von Johnson & Johnson gezeigt hat.
Top 3 Handlungsempfehlungen
- Es ist wichtig, eine proaktive Kommunikationsstrategie zu entwickeln, um im Krisenfall ein positives Image zu bewahren.
- Geeignete Ressourcen wie Unternehmenssprecher:innen sollten im Voraus aufgebaut werden, auf die man im Krisenfall zurückgreifen kann.
- Die interne Kommunikation sollte entsprechend der spezifischen Anforderungen der Krise angepasst werden.
Angaben zur Studie
Autor:innen: Evangelia Fragouli
Methode: Literaturrecherche
Erhebungszeitraum: 2020